VRHNIKA - Slovenia


GEMEINDE VRHNIKA
169 km2 und 19.500 Einwohnern den südöstlichen Teil des Laibacher Moores. Das Gemeindegebiet erstreckt sich im Westen und Nordwesten bis an die Ausläufer des Berglandes von Polhov Gradec und Rovte und im Südosten bis zum Hochland von Pokojišce und Rakitna. Von Vrhnika bis Bevke reiht sich eine Kette einzeln stehender Erhebungen. Der Südwesten des Barje wird von einem bewaldeten Höhenzug mit dem Ljubljanski vrh (819 m) als höchster Erhebung umschlossen, dahinter erstrecken sich die überwiegend von Tannenwald bedeckten Höhen der Menišija mit dem 984 m hohen Vinji vrh. Das Flachland reicht im Nordwesten bis ins Podlipa-Tal, im Südosten bis ins Borovnica-Tal.
Das Barje ("Moor, Morast"), der eigentümlichste Teil des Laibacher Beckens, liegt zwischen den Gebirgsmassiven der Zentral- und Kalkalpen und der Dinarischen Alpen in 290 m Meereshöhe und stellt das Relikt eines einstigen Pfahlbauernsees dar. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde mit seiner Trockenlegung begonnen. Heute ist sein Boden von einer dicken Humusschicht bedeckt-von schwarzer Moorerde.
Im Barje münden von Süden die unterirdischen Karstflüsse Ljubljanica und Bistra, von Norden und Osten die normal an der Oberfläche fließenden Podlipšèica und Borovnišcica. Das Klima ist durch heiße Sommer und feuchtkalte Winter gekennzeichnet. Während auf den umliegenden Bergen meist klare Sicht herrscht, hält sich im Barje gern der Nebel. Der Großteil des Gemeindegebiets ist von Tannenwald bedeckt, die Äcker und Weiden liegen zumeist am Rand des Barje. Hier kommt auch die Barje-Flora zum Ausdruck. An Wildarten sind hier Reh- und Hirschwild, Hasen, Rebhühner, Wachteln und Fasane vertreten.


Vrhnikakarte


Zentrum der Gemeinde ist mit 7.000 Einwohnern die Stadt Vrhnika mit ihren drei alten Siedlungskernen Hrib, Vas und Breg. Die geschlossene Ortschaft liegt am Südwestrand des Barje, nahe der Ljubljanica-Quelle, wo sich zwischen dem Ljubljanski vrh und der Ulovka (801 m) der kürzeste und flachste Übergang aus dem Laibacher Becken über die waldigen Karsthöhen Innerkrains zur Küste eröffnet. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung betreibt Landwirtschaft (Milch- und Käsewirtschaft). In letzter Zeit wächst die Zahl der Handwerksbetriebe.
Die größte Anzahl an Beschäftigten weist die Leder- und Holzverarbeitungsindustrie auf. Das Straßennetz ist gut ausgebaut. Vrhnika hat direkten Anschluß an die Autobahn, die das Landesinnere mit der Küste verbindet. Durch den Ort Borovnica und entlang dem Barje verläuft die internationale Eisenbahnstrecke Wien - Triest.
Die Gemeinde verfügt über eine Reihe natürlicher und künstlicher Objekte als Voraussetzungen für eine gedeihliche Fremdenverkehrsentwicklung. Dazu gehören die Karstquelle der Ljubljanica mit den Talschlüssen Retovje und Moèilnik, die pittoreske Pekel-Klamm mit ihren mächtigen Wasserfällen und Kaskaden, die Schigebiete auf der Zaplana, der Ulovka und in Zabocevo, ein Aussichtsturm in Planina, Sportparks in mehreren Ortschaften sowie ein gepflegtes Freibad und ein Fitnesszentrum in Vrhnika. Markierte Wege sind der Europawanderweg E 7 YU, die Bergtransversale Innerkrain, der Slowenische Geologische Wanderweg, der Vrhnika-Bergwanderweg und ein Waldlehrpfad. Zahlreich sind auch die historischen Denkmäler: Schloß Bistra - bis zum Jahre 1782 Karthäuserkloster, jetzt Heimstätte des Technischen Museum Sloweniens, Reste eines römischen Wehrturms in Turnišce, Reste des römischen Limes CLAUSTRA ALPIUM JULIARUM (,"Heidenwall"), Reste eines 1856 erbauten Eisenbahnviadukts in Borovnica. Bedeutende Kulturdenkmäler sind das Geburtshaus von Ivan Cankar mit Ausstellungsräumen, das Cankar-Denkmal von Ivan Jurkovic, das Gefallenendenkmal auf der Drèa von Boris Kalin, die Holzskulpturen "Barjanec" und "Barjanec und Barjanka" ("Moorbauer und -bäuerin") von Tone Lapajne, ein von Jakov Brdar entworfenes Denkmal für Karel Grabeljšek, sowie zahlreiche Sakralobjekte wie die Pfarrkirche Sv. Pavle (1850), die Dreifaltigkeitskirche (1630) und die Lenartkirche (erste Hälfte 18. Jh.) in Vrhnika, Sv. Miklavz auf dem Kuren (1560), Sv. Marjeta in Borovnica (Mitte 14. Jh.), Sv. Lovrenc in Dragomer (2. Hälfte 15. Jh.), Sv. Brikcija in Podlipa (1803) und die Kirche Mariae Himmelfahrt in Smrecje (1769); ferner die restaurierte Kašca ("Scheuer") in Verd und die renovierte Stara pošta ("Alte Post") in Vrhnika-jetzt Zentrum für Ledermode, usw.
Aus der Gemeinde Vrhnika stammen die Schriftsteller Ivan Cankar und Karel Grabeljšek, die Maler Simon Ogrin, Jožef Petkovšek und Matej Sternen, der Graveur Stane Dremelj sowie der bekannte Architekt Ivan Jager.

ZÜRUCK